Männliche und weibliche Auswahl des Ausrichters nicht zu schlagen
Bensheim. Als der letzte Schlusspfiff ertönt war, fielen sich die Spielerinnen und Spieler des Handball- Leistungszentrums Bergstraße (HLZ) in die Arme. Nachdem zuvor bereits die männliche Auswahl des ausrichtenden HLZ den Sieg beim Talente-Turnier des Hessischen Handball-Verbands (HHV) feiern konnte, zog eine halbe Stunde später das weibliche Team nach. Damit krönten die Teams des dem Schulsportzentrum des AKG angeschlossenen Leistungszentrum eine rundum gelungene Veranstaltung. In erster Linie ist das Talente-Turnier, zu dem Stützpunkt- und Auswahlmannschaften aus ganz Hessen nach Bensheim kamen, als Sichtungsmaßnahme für die Hessenauswahl gedacht. Doch der Sieg ist immer auch prestigeträchtig und eine Anerkennung für die gute Nachwuchsarbeit.
In den Sporthallen des AKG und der Geschwister-Scholl-Schule sowie in der Weststadthalle traten die Mannschaften von morgens bis zum späten Nachmittag an, lieferten sich bei hitzigen Temperaturen ebensolche Duelle. Immer fair, aber mit großem Engagement waren die Nachwuchshandballer bei der Sache. Eine große Aufwertung der Veranstaltung bedeutet die Stellung von Schiedsrichtern aus dem Landeskader des HHV. „Das zeigt die Wertschätzung für die Talentförderung“, erklärte Marcus Essinger vom ausrichtenden HLZ, der auch ansonsten die Unterstützung durch den Verband lobte: „Man hat heute wieder gesehen, was möglich ist, wenn man gemeinsam an einem Strang zieht“, zog er nach der schweißtreibenden Marathon-Veranstaltung ein positives Fazit. Der Präsident des Hessischen Handball-Verbands, Gunter Eckart, lobte ebenfalls das Turnier, zeigte sich vor allem von den Leistungen der Teilnehmerinnen und Teilnehmer sehr beeindruckt. „Das war heute Werbung für den Jugendhandball“, erklärte er bei der Siegerehrung. Und das Wichtigste: Auch einige Spielerinnen und Spieler haben wieder den Eintrag ins Notizbuch von Landestrainer Rastislav Jedinak gefunden.
Die männliche Auswahl der Gastgeber, die von Robert Vuletic und Dennis Rybakov gecoacht wurde und sich aus zahlreichen Vereinen aus der Region rekrutiert, hatte das erste Spiel des Turniers – und es begann gleich hervorragend: Gegen die zweite Mannschaft der Bezirksauswahl Odenwald/Spessart setzte sich das HLZ mit 16:7 durch, holte sich damit auch Selbstvertrauen. Anschließend folgten Siege gegen Wiesbaden-Frankfurt (15:13), Offenbach-Hanau (20:9) und Kassel (20:8), womit der Gruppensieg und der Einzug ins Finale feststand. Dort ging es gegen den ebenfalls verlustpunktfreien Ersten der zweiten Gruppe, Odenwald/Spessart I. Und obwohl die hochsommerlichen Temperaturen alle Beteiligten belasteten, zeigte das Team des Leistungszentrums eine beeindruckende Leistung und gewann überzeugend mit 17:5. Vierter wurde die Bezirksauswahl Wiesbaden-Frankfurt II nach einem 16:10-Erfolg über die Auswahl des Bezirks Darmstadt. „Ganz ehrlich: Ich hätte nicht damit gerechnet. Aber die Jungs haben sich von Spiel zu Spiel gesteigert und vor allem einen riesigen Willen an den Tag gelegt, gleichzeitig aber auch spielerisch überzeugt“, lobte Vuletic.
Auch die Mädels der ersten Mannschaft des HLZ begannen gleich mit einem Sieg, gewannen 24:19 gegen die Bezirksauswahl Gießen II. Auch die weiteren Partien gewann das von Claudia Richter und Lisa Mößinger trainierte Team deutlich und zog ebenfalls als verlustpunktfreier Gruppenerster ins Finale ein. Dort wartete mit der Bezirksauswahl Wiesbaden-Frankfurt der härteste Brocken. Bis zwei Minuten vor dem Ende war die Partie völlig offen, ein Siebenmeterwerfen schien greifbar. Doch ein Ballgewinn in der Deckung mit einem erfolgreichen Konter brachte schließlich den Turniersieg. Auch die zweite Mannschaft des HLZ verkaufte sich teuer, kassierte neben dem 23:9-Erfolg gegen den Bezirk Kassel-Waldeck aber noch zwei knappe Niederlagen. „Die Mädels haben heute richtig gut gespielt und sich bestens präsentiert“, freute sich Lisa Mößinger und Claudia Richter ergänzte: „Die individuelle Entwicklung ist sehr gut und ich bin überzeugt, dass die Vereinsmannschaften an diesen Spielerinnen noch viel Freude haben werden.“ Für die Sportliche Leiterin des HLZ ist der Erfolg – im männlichen und weiblichen Bereich – ein Ausrufezeichen hinter der Förderung im Leistungszentrum, dem auch der HHV-Präsident zustimmte: „Hier wird eine ausgezeichnete Arbeit geleistet.“